Rosiris Garrido, Luftakrobatin und nicht Luftikus oder Was soll der Zirkus?

Elefantenwolke
Elefantenwolke © 2017, Foto: Andreas Hagemoser

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Nein, ein Luftikus ist Rosiris Garrido wohl weniger als vielmehr eine Luftakrobatin. Als solche sei sich zeitgenössisch. So und nicht anders steht das in einer Kunst-PR-ojekte-Pressemitteilung vom 11.4.2022.

Unter dem Betreff „6 Solos einer Luftakrobatin & Performerin auf Augenhöhe mit dem Publikum“ heißt es auch zum Zirkus, daß der zeitgenössisch sei, jedenfalls der von Garrido, die als Luftakrobatin „in einem intimen Raum“ mit „What can I offer you today?“ ein Programm „für nicht mehr als drei Zuschauer… pro Vorstellung“ zeige. Anstelle der drei Punkte steht in der Sternchenseuche-Pressemitteilung ein Sternchen und das Wort innen.

Zehn Minuten solle die „kurze Begegnung“ dauern, in der „die Grenze zwischen Publikum und Performerin“ verschwinden würde. Neben dem besagten Sternchen steckt also auch Dummdeutsch in dieser Pressemitteilung, aber hoffentlich nicht im Programm mit „sechs Solos“ oder so. Möglicherweise findet nach dem Ausdruck eine Aussprache statt, denn davon, daß „diese kurzen performativen Begegnungen“ (freue sich, wer’s kennt), „alle mit einem kurzen Gespräch enden“ würden, ist auch die Rede.

Nein, die kenne weder das ganze Programm noch auch nur ein Solo von angeblich sechs. Da empfehle ich diese sechs Vorstellungen nicht, die möglicherweise im Rausch besser zu ertragen beziehungsweise genießen sind. Doch ich ahne etwas, wenn ich lese, daß das „Projekt von Rosiris Garrido … vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von Neustart Kultur“ gefördert worden sei, wie es am Ende der besagten Sternchenseuche-und-Dummdeutsch-Pressemitteilung heißt.

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