Sex and drugs and rock and roll, aber vor allem Musik! – Zum Buch „Woodstock. Chronik eines legendären Festivals“ von Mike Evans und Paul Kingsbury

Woodstock. Chronik eines legendären Festivals" von Mike Evans und Paul Kingsbury. © Riva

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Sie liegt vor mir: die Chronik eines legendären Festivals: Woodstock. So und nicht anders, aber anders herum lautet der Titel eines 288 Seiten starken und reich bebilderten Buches von Mike Evans und Paul Kingsbury über das „Woodstock Music and Art Fair“, das vom Freitag, den 15. August, bis Sonntag, den 17. August 1969, ging, für viele der rund 500 000 Menschen meilenweite Wanderei bedeutete.

Dazu heißt es im buch (Seite 67): „Parkende Autos, verstopfte Straßen mit Staus bis zu 20 km Länge in alle Richtungen – Tausende von Festivalbesucher mussten nach dem langen Fußmarsch zum Festivalgelände die Nacht auf dem vom Regen nassen Boden verbringen.“

Für John Sebastian bedeutete Woodstock „Perlen und Farben, Blumen und sonne und schöne Menschen“. Vor allem waren es junge Männer und Frauen, die der 68er Generation, die für viele unter dem Motto Sex and drugs and rock and roll lebten und nicht für die Bourgeoisie der Vereinigten Staaten von Amerika (VSA) in Vietnam und anderswo sterben wollten.

Für manche war Woodstock die Welt, vor allem im Nachhinein. Nie zuvor wurde ein Festival auf den Feldern einer Milchfarm, 50 Kilometer westlich von Wallkill und 75 Kilometer von Woodstock entfernt, derart intensiv fotografiert, gefilmt und aufgenommen – und am Ende auch vermarktet. Über 20 Kameraleute sollen von diesem einen Festival über 100 Stunden Farbfilmmaterial erstellt haben. Das Ergebnis konnte sich sehen und vor allem hören lassen im 187 Minuten Langen Film „Woodstock – 3 Days of Peace & Music“ (Deutscher Titel: „Woodstock – 3 Tage im Zeichen von Liebe & Musik“).

Das und noch viel mehr geben die vielen Bilder wider, aber auch die wenigen kurzen Text, weswegen diese „Chronik“ mehr oder weniger ein Bildband von Evans und Kingsbury ist. Evans, der in London lebt und arbeitet, trat in den Sechzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts übrigens „selbst als Rockmusiker auf“, bevor er laut Riva-Verlag „in den Siebzigern begann, … für den Rundfunk, für die Zeitschrift ‚Melody Maker‘ und als freier Schriftsteller über Musik zu schreiben. Zu seinen zahlreichen Büchern gehören ‚The Beatles, Elvis, Ray Charles und Rock ’n‘ Roll: 1945–1963′.“ Zu Paul Kingsbury heißt es beim Riva-Verlag, dass er „stellvertretender Direktor für Sonderprojekte der Country Music Hall of Fame and Museum“ war und „Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher“ ist.“ Seine Artikel erschienen unter anderem in der ‚Entertainment Weekly‘ und der ‚US Weekly‘.“

Evans und Kingsbury tragen mit ihrem Buch zum Verstehen des Woodstock-Musikfestivals und der Gegenkultur einer Generation junge Männer und Frauen für die Nachgeborenen bei. Und das ist gut so.

Bibliographische Angaben

Mike Evans, Paul Kingsbury, Woodstock, Chronik eines legendären Festivals, 288 Seiten, Hardcover, Gewicht: 1710 g, Verlag: Riva, 1. Auflage, München, März 2019, ISBN: 978-3-7423-0826-9, Preis: 24,99 EUR (D)

Anzeige

Vorheriger Artikel25 Jahre Yes, I am: Melissa Etheridge tourt von Manchester bis Oslo und war am Frauentag im Tempodrom Berlin
Nächster ArtikelDog Pile mit Doggystyle oder ein Spiel von Bob Ferron