Spargelkönigin in Klaistow. Beelitzer Spargelsaison beginnt: Anstich

Die Beelitzer Spargelkönigin auf einem Feld - Spargelhof Klaistow _copyright 2024 Andreas Hagemoser
Die Beelitzer Spargelkönigin in ihrem Reich. Auf einem Feld des Spargelhofs Klaistow. copyright Photo/ BU 2024 Andreas Hagemoser, Aufnahmedatum 4.4.24, -ort Klaistow

Berlin, Klaistow, Deutschland (Kulturexpesso). Die Beelitzer Spargelkönigin ist in Amt und Würden. Der Spargel wächst und mit dem Anstich – o’zapft is! – ist die Spargelsaison endlich voll eröffnet. Der Spargelanstich erfolgte mit dem passenden Spezialwerkzeug durch die zarten Hände der Kaiserin, Verzeihung, Königin. Und zwar auf dem hervorragenden Juwel der Krone, dem Spargelhof Klaistow. Der dortige „Gutsverwalter“ Winkelmann zeigte drei Stangen symbolisch hoch. Aller guten Dinge sind drei und auch die Spargelkönigin hat es in der Hand, das wertvolle Gemüse. Der Chef des Spargelhofs Klaistow formte die Stangen, die das Leben pur sind, bewusst oder unbewusst zu einem V wie Victoria. Siegreich wird er am Ende der Saison 50 Tonnen des Gemüses unter Volk gebracht haben! Ein Erntehelfer erntet dabei täglich 2000 der 50 Gramm leichten Stangen!

Von den Feldern rund um den Spargelhof Klaistow, als Teil der Gemeinde Busendorf weniger als ein Dutzend Kilometer nordwestlich von Beelitz gelegen, das dem Beelitzer Spargel seinen Namen gab, werden die Berliner Bürger, die Einwohner der deutschen Hauptstadt, ausreichend und frisch beliefert. Auch die brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam natürlich, die vom Spargelhof Klaistow aus wiederum weniger als zwei Dutzend Kilometer nordwestlich liegt. Das Rundplatzdorf steht unter Denkmalschutz. Dies ist ein weiterer Grund, neben der maximalen Frische, den etwas außerhalb des Dorfes gelegenen Spargelhof Klaistow mit seinem Riesenrad und Sandskulpturen zu besuchen. Und natürlich mit seiner hervorragenden Gastronomie.

Die Beelitzer Spargelkönigin auf einem Feld des Spargelhofs Klaistow kurz nach dem Spargelanstich 2024 - Spargelhof Klaistow _copyright 2024 Andreas Hagemoser
Die Beelitzer Spargelkönigin im Kreise des „Hofstaats“, der Honoratioren. Auf einem Feld des Spargelhofs Klaistow. copyright Photo/ BU 2024 Andreas Hagemoser, Aufnahmedatum 4.4.24, -ort Klaistow

Beelitzer Spargel am besten vor Ort genießen, denn da ist er so frisch wie er nur sein kann

Die wie überall im Ampeldeutschland nach den Verbotsgesetzen der Vorjahre und den sanktionsbedingten Preissteigerungen bei 2024 wieder voller Mehrwertsteuer zu kämpfen hat. Auch mit Personalmangel, das durch die langen Schließungen Kellner und Köche, Serviererinnen und Tellerwäscher gezwungen wurde, woanders Millionär zu werden. Einige landeten im Einzelhandel. Wer weg ist, kommt auch meist nicht zurück. Doch der umtriebige Chef des Spargelhofs Klaistow hat noch ein paar andere Spargelstangen, ähh Eisen im Feuer. Obwohl für die Gaststätten und Imbisse, für die Verkaufsstätten, Kühlung und Licht usw. Strom „verbraucht“ wird, exportiert Klaistow Strom. Das ist im wahrsten Sinne der Wortes spannend. Und er legt nach:

Vom Feld mit dem Spargelanstich zeigt er nach Norden. Dort ist sogar aus der Ferne ein großer Kran zu erkennen, der ein 180 Meter hohes Windrad errichtet. 250 Meter bringen es einfach.

Die höheren Windmühlen sind wirkungsvoller als die niedrigen. Natürlich gibt es clevere DDR-Architekten, die noch höhere Wohnhäuser errichten wollten, um den weiter oben, zum Beispiel in 600 Meter Höhe noch viel stärker blasenden Wind zu ernten und gleich vor Ort in den Wohnungen zu nutzen, zu „verbrauchen“. Doch sind da ja immer noch die Behörden dazwischen und natürlich die Geldleute, die für so ein großes Projekt ihre Zustimmung geben müssen. Doch wer schon viel Geld in Öl und Kernkraft investiert hat, will das nicht durch ein ein erfolgversprechenderes Projekt riskieren. Die „kleinen“ Dreiflügler um die 200 Meter sind hier und heute Realität und auch schon mal eine sehr gute Sache. Das neue Windrad des Spargelhofs Klaistow wird an der Autobahn stehen, wo auch der Infraschall kein Thema ist.

Die Beelitzer Spargelkönigin in ihrem Riesenreich so nah an Berlin

Die Beelitzer Spargelkönigin auf einem Feld - Spargelhof Klaistow copyright 2024 Andreas Hagemoser
Die Beelitzer Spargelkönigin in ihrem Reich. Auf einem Feld des Spargelhofs Klaistow. copyright Photo/ BU 2024 Andreas Hagemoser, Aufnahmedatum 4.4.24, -ort Klaistow

Rund um Klaistow wurden die Radwege ausgebaut. So kann man direkt mit dem Fahrrad kommen oder in der Kombination mit S- und Regionalbahn. Zwei Wege bieten sich an, eher über Beelitz und dann – auch mit dem Bus – nach Klaistow und mit dem RE nach Werder/ Havel und vor dort nur recht wenige Minuten mit dem Bus. In Berlin bitte die baubedingten Fahrplanänderungen beachten. Manche Züge fahren erst ab Charlottenburg, andere halten nicht in Wannsee.

Doch die Autobahn ist auch um die Ecke: Die AVUS A115 geschwind heruntergerutscht und dann auf den Berliner Ring A10 und oder die A9 ist man noch nicht mal ein Hörbuch später vom Fernsehturm am Alex zum Riesenrad und Riesenwindrad am Spargelfeld.

Wenn die Spargelsaison vorbei sein wird – bis dahin sind es drei leckere Monate und viele Wochen mit frischem Gemüse auf dem Tisch – wird in Klaistow, an diesem bekannten Ort in Brandenburg, auch anderes angebaut, namentlich Heidelbeeren und Kürbis.

Dagmar Frederic und Mann in einer Gaststätte des Spargelhofs Klaistow
Dagmar Frederic und Mann feiern in der Gaststätte des Spargelhofs Klaistow den Beginn der ’24er Spargelsaison. copyright Photo/ BU 2024 Andreas Hagemoser, Aufnahmedatum 4.4.24, -ort Klaistow

Dieser Artikel ist die Nummer 2 in der losen Reihe „Spargel in Berlin und Brandenburg“. Teil 1 finden Sie gleich hier.

Mit dem Spargelanstich begann die Spargelsaison. Die aufgehäufelten Felder sind abgedeckt, damit der Spargel weiß bleibt. Doch der Spargelanstich erfolgt natürlich nach der Abnahme der Plane bzw. dem Hochklappen.

Das Ende der Spargelsaison ist relativ starr festgelegt und liegt meist kurz nach der Sonnenwende mit ihren weißen Nächten. Herr Winkelmann ist froh, dass die Spargelsaison 2024 etwa eine Woche früher begann, denn jeder Tag zählt.

Öffnungszeiten: täglich. Hof von 8-18 Uhr. Restaurant von 11 – 21 Uhr.

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