Strenger Maskenzwang nach 3 Jahren aufgehoben – auf nach Hongkong!?

Taiwan Republik auf der ITB Berlin
Die Republik China wirbt 2016 auf der Internationalen Tourismusbörse ITB für "Taiwan - The Heart of Asia" bzw. 'das Herz Asiens'. © Foto/BU: Andreas Hagemoser, 2017

Hongkong (Kulturexpresso). Ein strenger Maskenzwang galt in der ehemaligen britischen Kronkolonie Hongkong; er wurde Ende Februar 2023 (!) aufgehoben – nach drei Jahren! Möge ein so langer Zwang nie wieder verfügt werden. Die psychischen und physischen Folgen werden noch lange anhalten. Die Grundlage für einen derart starken Eingriff in das öffentliche Leben mit der Ausrede des Schutzes der Volksgesundheit war wackelig. Die wirtschaftlichen und gesundheitlichen Dauerfolgen der Ereignisse und Regierungsbeschlüsse 2020 und 2021 (und sogar noch 2022) – die noch anhalten – lassen inzwischen die „Maßnahmen“, „Regeln“ und Verbote in einem ganz anderen Licht erscheinen. Auch die Volksgesundheit hat unter dem Strich u.U. mehr gelitten (als bei Anwendung angemessener Maßnahmen) – von der Demokratie ganz zu schweigen.

Gerade in Hongkong ist die Demokratie und die Bewegung, die sie unterstützt, stark (gewesen?). Am 30. Juni 1997 verabschiedete sich das größte Weltreich der Geschichte (nach Fläche) – das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland – von der Macht in Hongkong. Danach sollte – unter eigener Flagge, einer neuen für Hongkong ohne Union Jack – für 50 Jahre das Gesellschaftssystem (und die Eigenverwaltung) Hongkongs bewahrt bleiben, obwohl es dem Staatsgebiet der Volksrepublik China (VR China) einverleibt wurde. Der Maskenzwang in Hongkong hat der Demokratiebewegung nicht genutzt. Heute ist die VR politisch dort so stark wie nie.

Zur Geschichte Chinas in aller Kürze – Maskenzwang in Hongkong nur winzige Episode

China gehört neben Indien zu den ältesten Ländern der Erde. Beide standen mehrfach unter fremder Herrschaft. In Indien waren es Moghuls und Briten, in China Mongolen („Yüan-Dynastie“) und Mandschuren (letzte Dynastie, seit dem 17. Jahrhundert). Heute ist China (die Volksrepublik, abgekürzt VR) das drittgrößte Land der Welt nach Russland und Kanada. So ein großes Land gönnte wohl keine Kolonialmacht der anderen, und so waren es viele, die an den Rändern etwas „herausknabberten“. Sogar Belgien. Alle fünf Weltmächte waren europäisch, England, Frankreich, das deutsche Reich, Österreich-Ungarn und das Zarenreich. Die meisten hatten Kolonien oder Handelsrechte in China, später auch Japan. Die Revolution von 1911 beendete das Kaiserreich. Die 1911 gegründete Republik China (Sun Yat-sen, Tschiang Kai-schek) besteht bis heute, herrscht aber jetzt nur noch in Taiwan, das kurioserweise 1911 nicht zu China gehörte, da es Beute Japans aus dem chinesisch-japanischen Krieg von 1895 war.

Nach dem Bürgerkrieg entstand 1949 die sozialistische VR China. Eine Zwei-Staaten-Lösung.

Mode-Influencerin zerstückelt


Aus dem südchinesischen Inselreich hörte man dieser Tage – Ende Februar ’23 – dagegen auch Schreckliches: Eine Mode-Influencerin wurde zerstückelt aufgefunden.

Dagegen war der Maskenzwang nichts, oder?

Anzeige

Vorheriger ArtikelEin Comic über Liebe und Verlust – Annotation zu „Zwei bleiben“ von Jordan Crane
Nächster ArtikelGefährliche Winterstimmung – Annotation zu den Erzählungen im Buch „Im Bienenlicht“ von Georg Klein