Warum ein Goethewerk erst 1911 gedruckt wurde und warum das überhaupt möglich war

Ein Porträt Goethes. © Foto/BU: Dr. Bernd Kregel, Aufnahme; Bad Lauchstädt, 10.9.2019

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Warum ein Goethewerk erst 1911 gedruckt wurde. Verschollen war, gerettet wurde und warum das überhaupt möglich war, das ist in der Zürcher Zeitung von 1910 mit weiteren Einzelheiten, die schweizerisch illustrierte Zeitschrift, dank der Segnungen des Netzes hier nachzulesen. (Ein Service der ETH, der Eidgenössischen Technischen Hochschule ZH.)

Goethewerk erst 1911 gedruckt – eine Sensation und Unglaublichkeit

Goethe war zu seiner Zeit schon wohlhabend und verfasste viel. Wer Erstausgaben sammelt, weiß, dass Bücher von Goethe erstmals im 18. oder 19. Jahrhundert veröffentlicht wurden, das heißt zu Lebzeiten oder kurz danach in denselben Jahrhunderten. Doch ein Werk erschien erst im 20. Jahrhundert und vielleicht wollte Goethe das gar nicht oder hätte es nicht gewollt. Sondern sich jetzt im Grabe umgedreht oder vor 111 Jahren. Näheres erhellendes und die Abbildung einer DDR-Ausgabe des im sicheren Zürich erhalten gebliebenen Spätzünders sowie weitere Informationen zum Thema in unserem Artikel „Wilhelm Meisters theatralische Sendung. Goethe ohne Maske; Buch mit“.

Buchtipp zum Weiterlesen

Professor Gustav Billeter (1910 oder zuvor als Broschüre erschienen). „Goethe Wilhelm Meisters theatralische Sendung. Mitteilungen über die wiedergefundene erste Fassung von Wilhelm Meisters Lehrjahren.“

Jeder dachte – vielleicht nicht jede – , dass das Wilhelm-Meister-Buch „Lehrjahre“ hieße. Schließlich sind das auch keine Herrenjahre, wie wir aus Überlieferungen wissen. Und wenn die erste Fassung der Lehrjahre anders hieß und anderen Inhalts war, warum wurde sie nicht gedruckt?

Es gibt doch verbesserte Neuausgaben und erweiterte: da kann man hinterher antiquarisch eine frühe Ausgabe erwerben und die umfangreichere auch. Doch selten beginnt die Reihe der Ausgaben bei einem „2.0“. Manchmal braucht es Rückmeldungen von Lesern, um Verbesserungen vorzunehmen. Im Gegenteil, manchmal wird extra verdient so wie bei den Schwarzweißfernsehern: als der Markt gesättigt war, brachte man den Farbfernseher, obwohl der schon vor Marktsättigung zur Verfügung stand. Doch dann hätten sich viele nur ein TV-Gerät gekauft, nämlich gleich das farbige, modernere. An zweien war aber mehr zu verdienen als an einem. Es ging nicht um Müllvermeidung oder die Freude über die Farbe, die man dem Volk viel früher hätte schenken können. Es ging um Geld. Super-8? Na gut.

Warum dieses Goethewerk erst 1911 gedruckt wurde, erfahren sie u.a. in den beiden oben verlinkten Artikeln.

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