Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Wenn die Chemie stimmt, dann haben sich zwei gesucht und gefunden. Ist das jedoch nicht der Fall, herrscht Disharmonie, passt etwas nicht. Wenn ein Mensch verwest, dann ist er schon eine Hand voll Minuten eine Leiche. Der Leichnam werde „zu einem gigantischen Festschmaus für andere Organismen“. Vor allem Bakterien und Pilze legen los, wie die Eisenbahn, und zersetzen komplexe organische Verbindungen. „Das Gewebe wird erst flüssig, dann gasförmig.“
Irgendwann legen auch Insekten los. „Fliegen. Aus den gelegten Eiern schlüpfen Larven, die sich an der nahreichen Substanz laben und dann abwandern. Die Larven verlassen die Leiche in Reih und Glied, in einer Schlangenlinie, die sich immer nach Süden bewegt. Niemand weiß warum. Mittlerweile sind die Proteine der Muskeln zerfallen und haben einen für die Vegetation tödlichen Chemiecocktail produziert. Durch die Larven, die durch das Gas krabbeln, entsteht so eine Nabelschnur des Todes, die sich zu ihrem Ausgangspunkt zurückspannt. Unter den entsprechenden Bedinungen, warm und trocken beispielsweise, ohne Regen, kann sie Meter lang werden. Eine dicke braune Schlangenlinie, die vor fetten gelben Larven zu pulsieren scheint. Ein sonderbarer Anblick, der jeden dazu veranlassen würde, dieses Phänomen zurück zu seinem Ursprung zu verfolgen. Und so entdecken die Yates-Brüder, was von Sally Palmer übrig geblieben war …“, lesen wir in „Die Chemie des Todes“ von Simon Beckett, aber hören Sie selbst den Buchtrailer.
Thrillig geht es los und weiter im ersten Band der David-Hunter-Reihe: „Die Tote war Schriftstellerin, eine Außenseiterin in Devonshire. Verdächtiger Nummer eins ist der schweigsame Fremde im Dorf, ein Dr. David Hunter. Doch es stellt sich heraus, dass er früher Englands berühmtester Rechtsmediziner war, und die Polizei bittet ihn um Unterstützung. Gerade
als seine Analysen zeigen, dass die Ermordete vor ihrem Tod tagelang gefoltert wurde, verschwindet eine weitere junge Frau. Eine fieberhafte Suche beginnt. Gleichzeitig bricht im Dorf eine Hexenjagd los. Der Pfarrer, ein knöcherner Fanatiker, hetzt die Leute auf, und David ist Zielscheibe seiner Hasspredigten …“
Kriminalistischer Nervenkitzel bis zum Schluss und durch die gesamte Reihe. Mittlerweile gibt es fünf Bücher und Band sechs mit dem Titel „Die ewigen Toten“ soll im Februar 2019 folgen.
Die Reihe um den forensischen Anthropologen David Hunte des Journalisten und Schriftstellers Simon Beckett, der in Sheffield lebt, wird weltweit gelesen. „Die Chemie des Todes“, „Kalte Asche“, „Leichenblässe“, „Verwesung“ und „Totenfang“ waren allesamt Bestseller auch in deutschen Landen.
„Die Chemie des Todes“ kam 2006 unter dem Originaltitel „The Chemistry of Death“ heraus. Das Buch wurde aus dem Englischen ins Deutsche von Andree Hesse übersetzt. Im Rowohlt-Verlag erschien das Buch in seiner ersten Auflage als Hardcoer am 17. Februar 2006 und als Taschenbuch am 1. August 2007. Das Audiobuch, gelesen von Johannes Steck folgte am 31. März 2010.
Bibliographische Angaben
Simon Beckett, Die Chemie des Todes, 432 Seiten, Übersetzung: Andree Hesse, Verlag: rororo, ISBN 978-3-8052-0811-6, Preis: Taschenbuch und Audiobuch 9,99 EUR, Hardcover 19,90 EUR, auch im Verlag Wunderlich der Verlagsgruppe Rowohlt erschienen