Zum Tod von Oleg Jurjew

Oleg Jurjew
Oleg Jurjew. © Stephan Jockel

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). In der Nacht zum Donnerstag ist der deutsch-russische Schriftsteller Oleg Jurjew am 5. Juli 2018 in Frankfurt am Main gestorben. Er wurde 58 Jahre alt.

Der Romancier, Lyriker, Dramatiker, Übersetzer und nicht zuletzt literarische Essayist Oleg Alexandrowitsch Jurjew erblickte am 28. Juli 1959 in Leningrad das Licht der Welt.

Seit 1991 lebte der Sohn einer Hochschullehrerin für englische Sprache und eines Violinisten und Konservatoriumsdozenten mit seiner Frau, der Autorin Olga Martynova und seinem Sohn, dem Übersetzer Daniel Jurjew, in Frankurt am Main.

Jurjew, der 1982 an der Leningrader Hochschule für Volkswirtschaft und Finanzen in der Fachrichtung Wirtschaftsmathematik und Systemtheorie ein Studium absolvierte, veröffentlichte auf russisch (und in deutscher Übersetzung) die Romane „Frankfurter Stier“ (2001), „Spaziergänge unter dem Hohlmond“ (2002), „Der neue Golem oder Der Krieg der Kinder und Greise“ (2003) und „Die russische Fracht“ (2009), sowie mehrere Dramen (etwa „Kleiner Pogrom im Bahnhofsbuffet“ 1984) und zahlreiche Essays und Aufsätze zur Literatur.

Der Verbrecher-Verlag teilte per Pressemitteilung vom 6.7.2018 mit: „Zuletzt erschienen ‚In zwei Spiegeln. Gedichte und Chöre‘ (2012), eine überarbeitete Neuausgabe seines Romans ‚Halbinsel Judatin‘ (2014) sowie die Poeme ‚Von Zeiten‘ und ‚Von Orten‘ (jeweils 2015) und im Jahr 2017 schließlich sein erster auf deutsch verfasster Roman ‚Unbekannte Briefe‘.

Seine Texte sind ins Deutsche, Französische, Englische, Italienische, Tschechische, Polnische und Bulgarische übersetzt. 2010 erhielt Jurjew den mit 15.000 Euro dotierten Hilde-Domin-Preis für Literatur im Exil der Stadt Heidelberg…

Mit Oleg Jurjew verlieren wir alle einen wunderbaren Autor – und die Literatur hat einen großen und unermüdlichen Vorkämpfer für ihre Sache verloren.“

So muss man das schreiben.

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