Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Die Buchwelt kann nicht genug Thomas Bernhard bekommen, das ist schon eindeutig so. Insofern: Chapeau liebe Residenzler, das tut ihr recht, uns lesehungrige mit weiteren Büchern des Meisters zu füttern, auch wenn es naturgemäß nichts wirklich Neues mehr sein kann, denn er ist ja schon eine Weile tot.
Trotzdem, oder gerade deshalb, und weil es im Augenblick in Berlin bitterkalt ist, und wir die Nähe der wohligen Lesecouch suchen, sind die jüngst erschienenen Autobiographische Schriften ein sehr zu begrüßendes Ereignis.
Um dem Buch eine besondere Note zu verleihen, hat der Verlag dem Pinselschwinger, also dem renommierten Künstler Herr Wurm gebeten, ein paar schicke Aquarelle beizusteuern. Der ließ sich wohl nicht zweimal bitten und machte sich flugs an die Arbeit. Kein Joke mit Namen, trotzdem bin ich mir sicher, es hätte TB gefallen, von einem Herrn Wurm illustriert zu werden.
Obgleich die Aquarelle nicht soo der Burner sind, na ja, es sind Portraits vom großen Thomas, sie illustrieren weniger den Text, als das feinnervige, metaphysische…Ganze, glaube ich. Jedenfalls freue ich mich über die kompakte Ausgabe einiger Lieblingsstücke des TM. Es beginnt mit „Die Ursache“, dem „Der Keller“, „Der Atem“, „Die Kälte“ und „Ein Kind“ folgen, gewissermaßen Schlüsselwerke. All diese großen Werke kann man, wie bereits gesagt, nicht oft genug gedruckt sehen, und ich möchte mich dem Verlag anschließen, der da kündet: „Wer die Welt des Thomas Bernhard verstehen will, findet hier den Schlüssel.“
Bibliographische Angaben
Thomas Bernhard, Autobiographische Schriften in einem Band, mit Aquarellen von Erwin Wurm, 496 Seiten, Format: 165 x 240, Residenz Verlag, Salzburg-Wien, 8.1.2019, ISBN: 3-701-7171-49, Preis: 60 EUR