Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). PlanetArt soll beim Festival of Nature im Kühlhaus Berlin gezeigt werden. Vom 11.-21.9.2019. Dafür wird – ganz demokratisch – abgestimmt, welches Bild die Leute sehen wollen. Denn nicht alle Bilder, die eingereicht wurden zur Abstimmung, werden dort gezeigt werden können. Deshalb findet auf der Website des NABU – Naturschutzbund Deutschland e.V. eine Abstimmung statt, an der jeder teilnehmen kann. Bis Ultimo 12 Uhr, das heißt bis zum letzten Tag des Monats, genau am 31. Juli 2019 am Mittag. In der Rubrik „Wir über uns“ erfahren wir auf der NABU-Website, dass der Bund nicht immer so hieß: „Der heutige NABU wurde 1899 von Lina Hähnle als „Bund für Vogelschutz“ gegründet. Damit ist der NABU der älteste und mit seinen mehr als 700.000 Mitgliedern und Förderern auch der mitgliederstärkste Umweltverband in Deutschland.“
Wow. Der älteste Umweltverband Deutschlands mit den meisten Mitgliedern, im 19. Jahrhundert von einer Frau gegründet. Lina Hähnle war also damals schon „engagiert“ und „vernünftig“, indem sie sich mit dem Herzen für Mensch und Tier und Pflanze einsetzte. Für die Natur, die damals noch nicht „Umwelt“ hieß. Eine mutige Frau, die das richtige tat.
Wir erinnern uns an einen Anwerbeversuch während der Schulzeit. Ein Freund und Mitschüler wollte gern neue Mitglieder werben. Anreiz war die Vogelbeobachtung und der Zugang zu Orten, die sonst dem Normalsterblichen verwehrt sind: Vogelschutzinseln zum Beispiel. Nach einer Bedenkzeit entschieden wir uns dagegen. Zum einen liegt uns Vereinsmeierei nicht so sehr, zum anderen fehlte die Zeit. Aber der Begriff „Deutscher Bund für Vogelschutz“ mit seiner Abkürzung DBV hatte sich eingeprägt und als auf dem GreenMe-Filmfest ein Stand des NABU stand, fand man schnell heraus, dass durch die Umbenennung sich einiges geändert hat. Der NABU ist nicht nur gut zu Vögeln, sondern zu allen Tieren und der gesamten Natur.
NABU-Abstimmung für PlanetArt
Künstler bilden manchmal die Natur ab oder verweisen auf das Thema. Es kann eine gute Sache sein, Menschen, die quasi eine Galerie betreten, so zum Umdenken in Bezug auf die Natur zu bewegen. Im Netz findet man die digitalen Abbildungen von über 300 Bildern zum Natur-Sujet.
https://www.nabu.de/wir-ueber-uns/veranstaltungen/planet-art/26645.html
Welche Bilder wieviele Stimmen bekamen, steht hier:
https://www.nabu.de/wir-ueber-uns/veranstaltungen/planet-art/26558.html#rangliste
Die letzten Klicks, die zählen und das Zünglein an der Waage sein können, werden heute abgegeben. Die Betrachtung vieler Bilder ist ein Genuss. Um einen guten Zweck geht es sowieso.
Noch haben Sie die Wahl. Die meisten, die ihre Stimme abgaben, wählten den „Wal“ von Rosaana Velasco.
Aus bunten Kunststoffresten fügt sich ein Bild einer Fluke. Genial ist dieser Wal gerahmt, setzt sich aber außerhalb der Rahmens fort. Wal bleibt nicht im Rahmen. Der Boden der Galerie oder des Ausstellungsorts ist die Wasseroberfläche, unterhalb welcher der Wal unsichtbar wird.
Viele Wähler kennen das Plakat, mit dem gegen Plastikmüll vorgegangen werden soll. Ein Riesenfisch hat eine Menge Unrat im Maul. Er droht zu ersticken. Viele Meeresbewohner tun das tatsächlich, andere, wie Schildkröten, verheddern sich in losgerissenen Netzen und verenden qualvoll.
Dass das Siegerbild dann im Kühlhaus gezeigt werden soll, ist Zufall und doch keiner. Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht zuviel Kohlendioxid herausblasen. Ein Kühlhaus erzeugt Wärme und Kälte. Global betrachtet ist ein Hintersinn hineininterpretierbar. Doch nicht unbedingt gewollt, sondern genauso zufällig wie „Tier“ und „Bar“ Teil dieses langen Worts sind.