Hamsuns „Hunger“ neu übersetzt – Annotation zur Neuübersetzung nach der Erstausgabe von 1890

"Hunger" von Knut Hamsun. © Manesse

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Mir war gar nicht mehr klar, wie lustig oder besser bittersweet Hamsuns Erstling rüberkommt. „Vom fröhlichen Wahnsinn des Hungers gepackt“, irrt ein junger Mann durch Norwegens Hauptstadt auf der Suche nach einem Job bei einer Zeitung. Die Not ist groß, sein Talent vermutet er ebenso groß. Er begegnet Tagedieben, Journalisten, Bürgern und Prostituierten (in späteren Ausgaben vom prüde und insgesamt bekloppt gewordenen Hamsun entschärft). Während der Wind ihm durch die Rippen pfeift, träumt er von einem Stück Brot und späterer Größe. Besonders das lesenswerte Nachwort von Felicitas Hoppe ordnet den Roman in den Kanon der Weltliteratur – trotz Hamsuns späteren Nazigewäsch.

„Hunger“ von Knut Hamsun ist herrlich überspannt und lohnt auch heute noch, die neue Übersetzung tut das ihrige, um dieses große Buch künftigen Lesegenerationen zugänglich zu machen.

Bibliographische Angaben

Knut Hamsun, Hunger, Neuübersetzung nach der Erstausgabe von 1890, 256 Seiten, Übersetzer aus dem Norwegischen: Ulrich Sonnenberg, Nachwort: Felicitas Hoppe (Nachwort), Originaltitel: Sult, Bindung; fester Einband mit Schutzumschlag, Format: 12,5 x 20,0 cm, Verlag: Manesse im Konzern Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München 2023, ISBN: 978-3-7175-2560-8, Preise: 25 EUR (Deutschland), 25,70 EUR (Österreich), 34,50 SFr

Anmerkung:

Siehe auch den Beitrag

im KULTUREXPRESSO.

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