Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Fünf Museen auf einer Insel, da muss ein Eingang reichen. Mit der Insel ist die Berliner Museumsinsel gemeint und der Eingang trägt den Namen James-Simon-Galerie. Der soll weniger Galerie als vielmehr Garderobe sein, Laden und auch sonstigen Ringelpietz mit Anfassen sowie Kaffee mit Kuchen bieten.
Einen deutschen Architekten fanden die Verantwortlichen wohl zu doof. Das Geld für einen Eingang bekam größtenteils David Chipperfield, also ein Brite. Das passt, wurde doch auch die Museumsinsel wie Berlin auch von Briten bombardiert.
Viel Rückschau auch bei der Namensgebung. Mit James Simon (geboren 1851, gestorben 1932) wurde ein Jude gefunden. Immerhin einer, der Geld für Kultur auch in Berlin gab. So ist das, wer viel Geld hat, der kann viel Geld geben.
Womit wir beim Thema wären, die Garderobe, die nach den mehrfach überarbeiteten Entwürfen des Briten gebaut wurde, dürfte nicht nur eine schmale sein, das Grundstück hat die Form eines schmalen Handtuchs, sondern auch die teuerste der Welt. Die neue Garderobe befindet sich an einem Graben, genauer: am Kupfergraben. In den hätte man die Millionen gleich versenken können und mit dem Rest etwas Billigeres und Besseres bauen können, das auch funktioniert.
Immerhin ist das, was 1997 begann, und ab 2009 gebaut wurde, 2019 endlich fertig geworden. So ist das in Merkel-Deutschland. Alles müssen scheinbar Ausländer bauen, alles wird offensichtlich teurer, alles taugt nichts.
Zum Taugenichts-Teil schrieb Bernhard Schulz im „Tagesspiegel“ (2.1.2018): „Denn unter funktionalen Gesichtspunkten kann einem schon ein wenig bange werden. Es geht über die Freitreppe hinauf, daneben aber auch auf Straßenniveau geradeaus; es geht im Gebäude nach unten und nach oben, es gibt Kassen oben und Garderobe unten, die Sonderausstellung seitlich und das Auditorium ganz nahe am Eingang Bodestraße, aber von dort nicht unmittelbar zugänglich.