Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Knut Elstermann erhielt eine. Das Ehepaar Gregor die andere. Die Gregors sind aus dem Filmhaus in der Postdamer Straße nicht mehr wegzudenken. Wenn sie den Gang zum Kino Arsenal entlangschreiten, senken sich die Stimmen und innerlich zieht so mancher seinen Hut. Die Geschichte des Internationalen Forum des jungen Films der Berlinale ist untrennbar mit dem Ehepaar Gregor verbunden.
Jetzt erhielt es den Ehrenpreis des Filmpolska-Festivals. In der Rede kurz von der Entgegennahme des Preises erzählt Erika Gregor locker vom Anfang in den 50er Jahren.
Ihr zukünftiger Mann hatte schon ein paar Filme gesehen und Erika Gregor mischte im studentischen Filmclub mit. Er wünschte sich, dass sie und viele andere auch die tollen polnischen Filme zu sehen bekämen.
Was tun? Erika Gregor ging in die Polnische Militärmission in der Lassenstraße in Grunewald – ein Gebäude, dass bis heute in polnischer Hand ist – und wandte sich an einen Ansprechpartner aus dem Bereich Kultur.
Ja, die Filme könne man aus Polen besorgen. Ob den auch sicher sei, dass sie gezeigt würden? Schließlich herrschte der Kalte Krieg.
Ja, sagte sie, sie seien die Chefs des Filmclubs und könnten das entscheiden.
Nun gut, dann sollten sie in Grunewald vorbeikommen und einen Tag vorher die Filme abholen. Die Freie Universität befand sch im benachbarten Dahem und Erika Gregor verwies darauf, dass dieses Verfahren ihr nur Recht sei, da sie dann die Versandkosten sparten.
Auf diese Weise zeigten die Gregors viele Jahre viele gute polnische Filme, entdeckten Andrzej Wajda und viele andere.
In Erinnerung blieb Erika Gregor unter anderem der polnische Wodka, der ihnen in der Villa in der Lassenstraße mit einem Strohhalm serviert wurde.-
Es ist bestimmt nicht der letzte Award, den die Gregors bekommen, doch die „polnische Sphäre“, die Glaskugel des Filmfestivals Filmpolska, ist schon etwas herzliches und besonderes.