Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Susana Garduno von der Botschaft der Vereinigten Staaten von Mexiko war zur feierlichen Eröffnung von „Letzte Zuflucht Mexiko“ anwesend, Zeitzeugen, die selbst nach Mexiko flohen und Dozenten von der Humboldt-Universität Berlin. Das Aktive Museum e.V. hatte unter Beteiligung der Akademie der Wissenschaften (Ost) die Ausstellung geschaffen. 20 Menschen haben Beiträge zur Ausstellung geschrieben, exemplarisch sei Ulrike Schaette erwähnt, die auch Dozentin der Gilberto-Bosques-Volkshochschule Kreuzberg ist. Diese befindet sich mit den meisten Unterrichtsräumen in der Wassertorstraße (Nähe U-Bf. Prinzenstraße U-Bahnlinie 1).
Neben Regimekritikern, Künstlern, Schriftstellern und Juden flohen unter anderem Mitglieder der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD, 1933 Liste 3) nach Nordamerika. Nach dem KPD-Verbot durch die NSDAP-geführte Regierung, den kommunistischen „Säuberungsaktionen“ gegen Links- und „Rechtsabweichler“ in der Sowjetunion, dem damals einzigen „sozialistischen“ Staat der Welt, blieb den extrem Linken kaum ein anderer Ausweg offen. Shanghai, das visumfreie Einreise bot, wäre eine Alternative gewesen, doch Mexiko wurde es. Gilberto Bosques als mexikanischer Diplomat in Frankreich (Vichy) rettete viele Menschen vor dem Gefängnis, Lager oder schlimmeren, in dem er ihnen Visa oder sogar Schiffspassagen verschaffte. Es ist überliefert, dass er einige in Marseille im Hafen persönlich bis zum Schiff begleitete.
Die Ausstellung läuft den ganzen Juni hindurch, doch Ultimo, der 30.6.2017, ist Abbautag. Donnerstag, der 29 Juni ist also die letzte Möglichkeit, die erfolgreiche Ausstellung von Koffern ungestört betrachten zu können.
Sie reiste schon nach Hagen und Frankfurt am Main und ist inzwischen das 3. Mal in der deutschen Hauptstadt zu sehen.
Der Eintritt ist frei. Das Rathaus von 8-17 Uhr geöffnet.
Yorckstraße 4, 10965 Berlin, 1. Stock.
Photoausstellung zum verwandten Thema Flucht und insbesondere Fluchtgepäck:
Was bleibt. Photographin Dagmar Gester ist in ihrer EMOP-Ausstellung „Fluchtgepäck“ zu sprechen