Berliner Filmfest kommt in Mode. Das 7. Berlin fashion Film Festival BfFF im Columbia

Das Columbia während des Berlin fashion Film Festivals (BfFF). © Foto: Andreas Hagemoser, 2018

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Das Berlin fashion Film Festival BfFF – gesprochen Biff oder Bif – hat als Festivalsprache englisch. Wie die Berlinale oder das SEEFF. Und das ist auch gut so. Neben mir sitzt eine Modeshopinhaberin aus New York, in der Kaffeeschlange vor dem Truck auf dem Rasen unterhalten sich drei Holländerinnen aus Amsterdam. Aus England ist Prominenz angereist und die Profidichte ist hoch.
Obwohl ich noch nie hier war, habe ich das Gefühl, dass letztes Jahr etwas mehr los war. Doch das ist ganz egal. Was hier geboten wird, ist schon an einem halben Tag mehr wert als der Ticketpreis.

Nehmen wir nur mal das Speeddating. In kurzer Zeit kann man wichtigen Leuten aus der Branche seine ganz eigenen Fragen stellen. So geschehen am Donnerstag. Das Festival geht zwei Tage, Donnerstag und Freitag, den 12. und 13. Juli 2018. Falls wirklich ein Handvoll Leute weniger da gewesen sein sollte, nützte es den anderen. Doch auch so war die Schlange beim Speed-Dating lang genug.

An beiden Tagen öffneten die Tore um halb zehn. Ab 10 Uhr ging es zur Sache. An beiden Tagen zunächst Screenings. Also Filmvorführungen. Sogar das Regenwetter war von Vorteil. Wenn jemand die Außentür zum Backstagebereich aufmachte, drang nicht viel Licht herein.

Berlin Fashion Film Festival am Freitag

Erst am Freitag, als mittags die Sonne herauskam. Gut für die Mittagspause, schlecht für die, die das Screening 8 während der „Lunch break“ verfolgen wollten und in der hintersten Reihe saßen.

Ich setzte mich in die Mitte, um weniger Seitenlicht zu haben. Denn gerade dringt durch die offenen Westtüren zum Garten, in denen alle strömen, um Bananenbrot und anderes Modische zum Mittag zu essen, viel Helligkeit ein.

Gegen halb drei brach der Klappstuhl zusammen. Gern gebe ich zu, dass mein Körpergewicht zu hoch ist. Doch so etwas passiert nur am Freitag den 13.

Bei dem ersten Vortrag des großen Regisseurs Marcus Gaab kann dieser seine Notizen nicht sehen. Dann gehorcht der digitale „Diaprojektor“ nicht dem „Weiter“-Befehl. Gaab doziert zum Thema Improvisation. Er ist gerade in dem Kapitel „embrace trouble“ – heiße den Ärger willkommen, wenn er schon da ist. Jetzt kann er richtig in das Thema hineingehen.

Die kleinen technischen Fehlerchen waren schnell behoben. Zum Glück wird erst wieder in gefühlt 20 Jahren in einem Juli der 13. an einem Freitag sein.
Das Fashion Film Festival fällt vielleicht erst wieder in Jahr 2088 auf einen 13. Und das muss dann ja nicht genau das Jahr sein, an dem es ein Freitag ist.

Auch wenn man nicht abergläubisch ist, wirken doch die Gedankenkräfte derjenigen, die es sind. Self fullfilling prophecies, sich selbst erfüllende Prophezeiungen, gibt es wirklich.
Zufälligerweise sagt an diesem Freitag noch jemand auf der Bühne, vielleicht war es Marcus Gaab, den Satz, der immer stimmt:

„Be careful what you wish for.“

Überlege Dir vorher genau, was Du Dir wünscht.
Du könntest es bekommen.

++ Y ++

Die Kuratorin und Festivalorganisatorin Vanessa Meyer/Vanessa Meyer ist an zwei Filmfestivals beteiligt, dem Berlin fashion Film Festival und dem folgenden.

berlinfashionfilmfestival.net/

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