„Eine neue Geschichte der DDR“? – Annotation zum Buch „Diesseits der Mauer“ von Katja Hoyer

"Diesseits der Mauer" von Katzja Hoyer. © Hoffmann und Campe

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Das Buch ist ein wichtiger Beitrag zur gegenwärtigen Debatte, weil es Fragen stellt, der DDR-Wirklichkeit sehr nahe kommt und Geschichte mit Einzelschicksalen verbindet. Sehen wir es als anregenden Wechsel der Aussicht und lassen wir uns kirre machen von der einen oder anderen Aussage. Und niemals vergessen, es gibt immer mehrere Sichtweisen und nicht immer muss die eigene die richtige sein, nur weil heutige moralische und politische Merksätze das vielleicht verlangen. Vielleicht aber auch nicht, lesen Sie das Buch und machen Sie sich ihr eigenes Bild.

Für Hoyer war nicht alles grau und nicht jeder ohne Perspektive. Wer die politischen Verhältnisse hinnahm, konnte ein gutes Leben führen, mit Ostseeferien, Trabant, Farbfernseher und Rotlichtbestrahlung aus den staatlich kontrollierten Medien. Den allermeisten Menschen in der DDR war das genug, Geschichte aus der Sicht der damaligen Teilnehmer, nicht der heutigen Deutergeneration. Ähnlich wie Oschmanns polemische Schrift*, trifft es viele Leserinnen aus dem Osten mitten ins Herz, die Überlebenden der gescheiterten DDR-Sozialismus-Utopie finden sich darin wieder, eben weil sie zu Wort kommen und nicht der politische Mainstream ihre Feder führte.

Lesbar, anregend, widersprüchlich und nah an den Menschen, die in der DDR Heimat fanden.

Bibliographische Angaben

Katja Hoyer, Diesseits der Mauer, Eine neue Geschichte der DDR 1949-1990, 592 Seiten, Sprache: Deutsch, Übersetzer: Franka Reinhart, Henning Dedekind, Bindung: fester Einband, Format: , Verlag: Hoffmann und Campe Verlag im Konzern Ganske Verlagsgruppe GmbH, Hamburg, 1. Auflage, 4.5.2023, ISBN: 978-3-455-01568-3, Preise: 28 Euro.

*Mit dieser Schrift ist ein Text gemeint; über den hier Anfang Juli etwas veröffentlicht wurde: „Der Osten…“ von Dirk Oschmann – KULTUREXPRESSO . Anmerkung der Redaktion/ Aha.

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