Mit Liebe gemacht. Oscars: GREEN BOOK Bester Film – mit Viggo Mortensen, Maherschala Ali

Mahershala Ali, der in Green Book an 2. Stelle mitspielt.
Oscar-Gewinner Mahershala Ali am 10. September 2016 auf dem Toronto International Film Festival (TIFF). Photo: Gordon Correll, copyright-Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/deed.en

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Wir hatten uns gewünscht, dass dieser Film gewönne, fünfmal war er nominiert. Drei Oscars oder Academy Awards bekam er: Green Book wurde „Best Picture“, also Bester Film, Mahershala Ali bester Nebendarsteller. Die 91. Oscarverleihung lief am Sonntagabend, den 24. Februar 2019 in Hollywood. Nur der Film „Bohemian Rhapsody“ gewann mehr Preise. „Roma“ und „Black Panther“ konnten mit je drei Academy Awards gleichziehen. GREEN BOOK erhält die Auszeichnungen Bester Film, Bestes Originaldrehbuch (Best Original Screenplay) und Bester Nebendarsteller. Das mit dem Nebendarsteller irritiert etwas. Zunächst einmal hält man Mahershala Ali für den Hauptdarsteller. Er spielt in Green Book einen Musiker, der auf Tournee geht. Das Trio umfasst auch noch zwei russische (!) Musiker. Tourbus? Weit gefehlt. Man ist im Pkw unterwegs. In zwei Pkw. Für das zweite Auto sucht man noch einen Fahrer. Gut, dass Viggo Mortensen als Hauptdarsteller zählte. Er konnte zwar keinen „Academy Award“ abräumen, da Rami Malek diesen für seine Rolle als Leadsänger Freddie Mercury (Queen) in „Bohemian Rhapsody“ erhielt. Dafür war dann der Oscar für den besten Nebendarsteller fällig.

Drei Oscars für GREEN BOOK: Bester Film, Bestes Originaldrehbuch und Bester Nebendarsteller

Ein grünes Buch wie in „The Green Book“, dem Oscar-gekrönten Spielfilm mit Viggo Mortensen und Mahershala Ali. © 2019, Foto/BU: Andreas Hagemoser

Ein bisschen irritiert ob der Reihenfolge der Darstellung der 91. Oscarverleihung konnte man schon sein. Der Preis für den Besten Film wird traditionell ganz zum Schluss vergeben, Julia Roberts betrat dazu die Bühne. Während bei den Schauspielern im Haupt- und Nebenfach je fünf Frauen und Männer nominiert wurden, sind es bei den Filmen acht. Doch irgendwie bekam man das Gefühl, GREEN BOOK stehe bereits vor der Verkündung fest.

Sogar ein Kongressabgeordneter betrat die Bühne quotengerecht in Begleitung einer jungen Frau. Beide African American, an politischen Signalen wurde 2019 nicht gespart. Während die Motion Picture Academy bei der 90. Verleihung 2018 noch stark mit sich selbst beschäftigt war und das „Me, too“ die Runde machte, zeigte man sich dieses Jahr offener, selbstbewusst und angriffslustig. Vergangenes Jahr hatten sich noch viele auf der „Fast lane“, der Schnellgasse, an den Rote-Teppich-Reportern vorbeigeschlichen, unsicher, was sie sagen sollten. Vielleicht hatten ihnen die PR-Fachleute auch einfach geraten, den Mund zu halten. Dieses Jahr hatte jeder etwas zu sagen und die ganze Filmgemeinde stieß in ein Horn.

Barbra Streisand formulierte es so: „Wie lieben die Wahrheit.“ Auch die Muttersprachler im Saal brauchten ein paar Zehntelsekunden, um das zu verstehen.

Green Book

Regie: Peter Farrelly

130 Minuten

Seit dem 31. Januar 2019 in den bundesdeutschen Kinos.

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