James Bond is back in Town – Annotation zum Motorlegenden-Buch „James Bond 007 – Ein Bond ist nicht genug“ von Siegfried Tesche

"Motorlegenden - James Bond 007 - Ein Bond ist nicht genug" von Siegfried Tesche. © Motorbuch-Verlag

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Bond ist wieder da! Der alte Mädchenjäger (oder ist er ein Jungs-Schwarm?) James Bond alias Daniel C. usw. geistert wieder über die Leinwand und durch die Druckseiten.

Ganze 12 Seiten in Tesches Bondverherrlichung drehen sich „um Frauen“, allerdings unter strengen Bondkriterien, die da heißen: lange Beine, wenig Klamotten an, immer im Dienste Bonds. 228 Seiten hingegen kreisen um Bonds Autos und Motorräder. Das ist für einen Motorbuch-Verlag verständlich, erscheint aber insgesamt ganz schön crazy und aus der Zeit gefallen.

Man muss schon ein doller Freund aller motorgetriebenen Kraftfahrzeuge sein, um an der Motorlegendenschwarte seinen Spaß zu haben. Es ist ein Ü50er Männer-Buch und in seiner Gesamtheit ordentlich öde, weil der (niemals ironische) Blick so achtziger Jahre ist.

Ein Buch für Gummigeber, Hobbyagenten und Frauenmissversteher.

Bibliographische Angaben

Siegfried Tesche, James Bond 007, Ein Bond ist nicht genug, Reihe: Motorlegenden, 240 Seiten, 183 Bilder, gebunden, Format: 170mm x 225mm, Verlag: Motorbuch, Stuttgart, 1. Auflage, September 2021,‎ 240 Seiten, ISBN: ‎978-3-613-04400-5, Preis: 29,90 EUR (Deutschland)

Anmerkung der Redaktion/ Aha.

Von „motorgetriebenen Kraftfahrzeugen ist oben die Rede. Dem aufmerksamen Leser oder Beobachter mag aufgefallen sein, dass diese zunächst harmlos daherkommende Bemerkung eine Dopplung ist. Ein Wagen ist ein Fahrzeug, 1888 gab es Wagen mit Pferden und plötzlich einen ohne. Fahrzeuge gab es schon lange. Die „Kraft“ im Wort bezieht sich auf den Motor. „Automobil“ dagegen bezieht sich darauf, dass es sich „von selbst bewegt“; also ohne Pferd. Das wurde irreführenderweise auf „Auto“ verkürzt. Ein Wort, das manche Säuglinge eher aussprechen können als „Mama“. In den PS (Pferdestärken) hat sich erhalten, wie wichtig die Reit- und Zugtiere waren.

Weiterhin: Inhaltlich gibt es auch noch eine sanfte Bemerkung. Natürlich ist Siegfried Tesche in das Thema „James-Bond-Filme“ – denn dort tauchen die Autos sichtbarer auf als in den Büchern – tief eingetaucht. Wenn man sich weder für die Romanfigur noch Automobile interessiert, wird man vermutlich eh nicht zu einem solchen Buch greifen. Um eine Lanze für Tesche zu brechen: Er hat die Figur nicht erfunden und ist für James Bonds unmoralisches Verhalten Frauen und anderen Menschen gegenüber nicht verantwortlich. Sondern Ian Fleming. Ob er es billigt, ist eine andere Frage.

Doch damit hier einmal klar ist, was Siegfried Tesche alles geleistet hat, der Hinweis auf ein anderes Buch. Es ist AUCH VON SIEGFRIED TESCHE und beschäftigt sich mit der James-Bond-Musik, der Filmmusik, besonders den wichtigsten Liedern eines Streifens, den Titelsongs. Es heißt Mr. Kiss Kiss Bang Bang. Die Geschichte der James-Bond-Filmmusiken / von Siegfried Tesche, mit vielen Photos, mit CD in Transparentplastik-Hülle mit 12 Bond-Songs von Siegfried Tesche — Thema „JAMES BOND -Romane und Filme“ (Mit der CD mit zwölf Bond-Liedern): (2006) ..

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