Jochen Schmidt als Vater – Annotation zum Buch „Zuckersand“

"Zuckersand" von Jochen Schmidt. © C. H. Beck

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Die Familie Schmidt hat Zuwachs bekommen. Der kleine Karl tummelt sich in Jochen Schmidts Welt und stellt diese vom Kopf auf die Füße.

Die wichtigste Info: Herr Schmidt ist milde geworden, seit sein zweijähriger Sohn ihn dazu brachte, den Kosmos mit den Augen eines Kleinkindes zu besichtigen. Er entdeckt 1000 kleine und große Dinge neu, stolpert wie Söhnchen Karl von einer Freude in die nächste und beamt sich zwischendurch elegant zurück in die eigene Jochen-Schmidt-Kindheit.

„Zuckersand“ ist Buch des Erwachens, ein Kleinod für Kleinkinder, die mit großen Kulleraugen friedvoll vor sich hin brabbeln, und für Väter, die ihr Vätersein meistens ernst nehmen.

Da liegt sie vor uns, diese Zeit, als jeder Tag noch voller Abenteuer und Entdeckerfreude war. Ein feinsinniges Erinnerungswerk für die Zukunft des kleinen Karl (und aller Kinder dieser Welt), eine anregende Lektüre für werdende oder seiende Väter. Ein sehr lustiges Buch für die traurigen Stunden in denen unser geliebtes Kindlein schläft und uns nicht auf Trab hält.

Frau Schmidt kommt selbstverständlich im Roman von Jochen Schmidt auch vor. Sie besitzt viele Sandalen, hält, wenn schlimme Sachen im Fernseher laufen, Karlchen die Auge und Ohren zu. Sie übernimmt die Rolle der Alles-Checkerin. Sie scheucht den Vati im Viereck, zum Wohle des Sohnes, versteht sich. Wer selbst Vater ist, der liest das mit stiller Genugtuung. Wer demnächst Vater wird, der kann sich schon mal frisch machen.

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Jochen Schmidt, Zuckersand, Roman, 206 Seiten mit 14 Vignetten von Line Hoven, Verlag: C.H. Beck, München 2017, ISBN: 3-406-70509-0, Preis: 18 Euro

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