Annotation zum Roman „Die echtere Wirklichkeit“ von Raphaela Edelbauer, Königin des Schreckens

"Die echtere Wirklichkeit", ein Roman von Raphaela Edelbauer. © Klett-Cotta Verlag J.G. Cotta sche Buchhandlung Nachfolger GmbH

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). In schöner Regelmäßigkeit und in rasanter Geschwindigkeit wirft Raphaela Edelbauer aus Österreich einen begnadeten Roman nach dem nächsten in unsere Lesehirnkästchen. Jetzt bekommen wir es im Roman „Die echtere Wirklichkeit“ mit der garantiert echteren als echten Wirklichkeit zu tun.

Vier am Rande der Gesellschaft mulmende Lotterschwestern und Lotterbuben, die im früheren Leben einmal Philosophie lehrten oder studierten, träumen im Wien von der ganz großen politischen Aktion. Mit viel Getöse und vielleicht sogar am Boden festklebenden Menschen, wollen sie der maroden politischen Gesellschaft nebst ihren verkommenen PostPostPostphilosophierenden ein eigenes Pamphlet ins Gesicht werfen. Im mitteldicken Pamphlet der vier, alias Aktivistengruppe Aletheia, geht es um die Verkündung der absoluten Wahrheit, gegen Verschwörungstheorien, Fehlinformationen und alternative Wahrheiten usw. Seit vielen Jahren basteln sie und basteln in ihrer verkommenden Behausung, bis plötzlich die grundseltsame Rollstuhlfahrerin und Spieleentwicklerin Byproxy ins Geschehen platzt. Schlagartig wird aus der vier eine fünf und die Kommune tuckert neuen Abenteuern entgegen. Werden es die letzten sein? Ist Byproxy Sand oder Oil im Getriebe? Folgen sie einfach Edelbauers philosophischen Terrorgruppe und die Zeit der Rätsel findet ein frohgemutes und präzises Ende. Darauf ein Münchhausen-Stellvertretersyndrom, Prost & Ahoi!

Was für ein Lese=Genuss, fünf Punkte für die Unvergleichliche.

Bewertung: 5 Punkte von 5 Punkten

Bibliographische Angaben:

Raphaela Edelbauer, Die echtere Wirklichkeit, Roman, 448 Seiten, Bindung: gebunden mit Schutzumschlag, Verlag: Klett-Cotta Verlag, Stuttgart, 1. Auflage 16.8. 2025, ISBN: 978-3-608-96630-5, Preise: 28 EUR (Deutschland), 28,80 EUR (Österreich)

Anmerkung:

Siehe auch den Beitrag

im KULTUREXPRESSO.

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