Cildo Meireles erhält Roswitha-Haftmann-Preis 2023

Cildo Meireles. MACBA Museu d'Art Contemporani de Barcelona, CC BY-SA 2.0

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Daß Cildo Meireles, der am 9. Februar 1948 in Rio de Janeiro geboren wurde, den mit 150.000 SFr angeblich „höchstdotierten europäischen Kunstpreis“ erhalten werde, das wird in einer Pressemitteilung aus dem Kunsthaus Zürich voom 12.7.2023 mitgeteilt. Unter dem Betreff „Roswitha Haftmann-Preis für Cildo Meireles“ heißt es, daß „der Stiftungsrat der Roswitha Haftmann-Stiftung“ (Eigenschreibweise) sich freue, „bekannt zu geben, dass der mit CHF 150’000.– dotierte Roswitha Haftmann-Preis 2023 an den brasilianischen Künstler Cildo Meireles (Rio de Janeiro, 1948) verliehen“ werde.

Weiter im Pressetext: Der Roswitha Haftmann-Preis ist Europas höchstdotierter Kunstpreis und wird seit 2001 unter dem Vorsitz der Direktion des Kunsthaus Zürich verliehen. Meireles gehört zu den bedeutendsten Kunstschaffenden Brasiliens. Sein vielschichtiges Werk ist sowohl poetisch und konzeptuell als auch kritisch und gesellschaftlich relevant. Es umfasst verschiedene Gattungen wie Skulpturen, Installationen und Performance. Als eines der jüngeren Mitglieder einer Generation, die die brasilianische Kunst in den späten 1960er-Jahren veränderte – zusammen mit Lygia Clark und Hélio Oiticica – setzte er auf eine direkte, sinnliche Auseinandersetzung mit dem Publikum. Er ist insbesondere bekannt für seine hochsensorischen immersiven Installationen, von denen viele den Widerstand gegen politische Unterdrückung, (koloniale) Ausbeutung und unethische Ressourcengewinnung zum Ausdruck bringen. Sein Werk schärft die physische Wahrnehmung durch andere Sinne als den Sehsinn (Tast-, Hör- und Geschmacksempfindungen) und gewinnt Bedeutung durch Interaktion mit Besucherinnen, Betrachtern und anderweitig Interagierenden. Meireles‘ Werke funktionieren als visuelle Metaphern für eine Reihe von politischen, philosophischen, existenziellen und wissenschaftlichen Themen. Meireles besitzt die Fähigkeit, mit diesen Werken kritisches Denken zu stimulieren.“

Nach Angaben von Yilmaz Dziewior, Stiftungsrat der Roswitha Haftmann-Stiftung, habe „das aussergewöhnliche Talent des Künstlers, mit politisch aufgeladenen und ästhetisch faszinierenden Arbeiten sein Publikum gleichermassen intellektuell wie emotional zu involvieren, die Jury überzeugt.“

Haste nich gesehn!

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