Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Der Meister ruht im Grab, doch die Leichenfledderer geben keine Ruhe, bis auch noch der letzte original Bolaño -Zipfel rausgehauen ist. Leider macht der Fischerverlag das Spiel mit und senste mit „Monsieur Pain“ die Tage ein unvollkommenes Buch in die Läden, dass der Chef ganz bestimmt nicht veröffentlicht haben wollte.
Das leicht surrealistisch/traumwandlerisch daherkommende Textkonvult beschäftigt sich sehr spielerisch und durchaus bolanesk mit dem Tod des peruanischen Dichters César Vallejo im Paris der 30er Jahre durch Schluckauf.
Pain, Akupunkteur und Scharlatan vom feinsten, soll für die künftige Witwe und deren zarte Freundin ein Auge auf den krank darniederliegenden Dichter Vallejo werfen, doch diverse Zufälle, bösartige Mediziner, spanische Agenten und Fieslinge aller Art halten ihn davon ab. Pain verliebt sich unglücklich, taucht ein in die Pariser Nacht und steht am Ende so schlau wie zuvor da.
Ist es ein Traum, sind es wirre Skizzen für ein künftiges Werk? Keine Ahnung, ich habe kaum einen Satz erkannt, den ich als Fan Bolaño zuordnen könnte. Diese wüste Melange aus Charms, Meister Propper und automatischem Surrealistengeschreibsel!
Hände weg von diesem zutiefst überflüssigen Machwerk aus dem Kompost!
Bibliographische Angaben
Roberto Bolaño, Monsieur Pain, 176 Seiten, fester Einband, Format: 13,2 x 21 x 1,8 cm, Verlag: S.-Fischer-Verlag, Frankfurt am Main, 23.10.2019, ISBN: 978-3-103-97418-8, Preise: 21 EUR (D), 21,60 EUR (A)