Traum Krieg und Frauenfrage – Annotation zum Roman „Die Inkommensurablen“ von Raphaela Edelbauer

"Die Inkommensurablen", ein Roman von Raphaela Edelbauer. © Klett-Cotta

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Ein Buch, ein wenig wie ein freundlicher Faustschlag ins Gesicht… durchfuhr es mich nach der letzten Zeile der „Inkommensurablen“, dem wunderbar konsequenten und bis in das letzte Wort feinnervigen Buch von Raphaela Edelbauer.

Wie werden entführt nach Wien, es ist der 31. Juli 1914 und das deutsche Ultimatum läuft um Mitternacht ab. Die Stadt ist ein Hexenkessel aus Vorfreude auf den kommenden Krieg, die jungen Menschen jauchzen ihm befreit entgegen, kaum einer erkennt den nahenden Ton, die Verstümmelungen, den Hunger, die Entmenschlichung.

Die blutjungen Menschen Klara (Mathematikerin), Adam (Musiker und Soldat) und Hans (Pferdeknecht) verbringen den letzten Abend vor der Mobilmachung miteinander und gewähren uns unschuldigen Lesern einen berauschenden Reigen aus Freude, Irrsinn, Fiebertraum und ein wenig Mordlust.

Munter geht es in den Abgrund, nicht ohne komplexe mathematische Probleme zu klären, die Psychoanalyse zu tollschocken, die Frauenfrage zu stellen, in der Sexualität und dem süßen Wahn zu versinken. O Tod, komme rasch und mache mich groß!

Bibliographische Angaben

Raphaela Edelbauer, Die Inkommensurablen, Roman, 352 Seiten, Bindung: fester Einband mit Schutzumschlag und Lesebändchen, Verlag: Klett-Cotta, Stuttgart, 2. Auflage 2023, ISBN: 978-3-608-98647-1, Preise: 25 EUR (Deutschland), 25,70 EUR (Österreich), auch als E-Buch, ISBN: 978-3-608-12157-5, zum Preis von 19,99 EUR erhältlich

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