Ein Scharlatan in einem rauen, dunklen und grotesken Psycho-Thriller – „Nightmare Alley“ von Guillermo del Toro

Szene mit Cate Blanchett und Bradley Cooper in "Nightmare Alley" von Guillermo del Toro. © Copyright Kerry Hayes/2021 20th Century Studios All Rights Reserved, BU: Stefan Pribnow

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Anfang 20920 begannen die Dreharbeiten zum bestens besetzten Film „Nightmare Alley“ von Regisseur Guillermo del Toro in Toronto. Del Toro schrieb mit Kim Morgan auch das Drehbuch, das auf dem gleichnamigen Roman von William Lindsay Gresham basiert. Heraus kam flotter Film mit beindruckenden Bildern und Darstellern, welche „die dunkle und raue Welt und Sprache “ Greshams ins Lichtspielhaus bringen. Dort und vor allem dort sollte „Nightmare Alley“ in einer grauen November-Nacht geguckt werden, wenn alle Katzen auf der Heizung hocken.

Wer das Buch kennt, der weiß, daß in „Nightmare Alley“ der ehrgeiziger Jahrmarkt-Schausteller Stanton „Stan“ Carlisle (Bradley Cooper) aus dem Irgendwo im Nirgendwo der weiten und ländlichen VSA mit dem Talent, Leute in der Stadt mit gewählten Worten um den Verstand zu bringen und also zu manipulieren, auf die Psychiaterin Dr. Lilith Ritter (Cate Blanchett) trifft. Er ist ein launischer Gauner, der auf Guru macht, um die Reichen und geistig schwachen aufs Korn und auszunehmen, doch sie, die eiskalte Psycho-Lady, ist nicht nur Grande Dame, sondern gaga und grausam. Ritter trickst und täuscht noch viel fantasievoller. Mit anderen Worten: Die Dame ist weit gefährlicher als der Bauer, aber wer weiß das nicht?! Der Aufstieg in der großen Stadt führt zu einem Absturz in dieser grotesken Geschichte. Statt es wieder als Mentalist zu versuchen, bleibt dem Trinker nur der Geek, für den er „geboren“ sei. Gratulation!

Doch wenn schon, denn schon das Original von 1947 gucken. Gruselig!

Filmographische Angaben

  • Originaltitel: Nightmare Alley
  • Deutscher Titel: Nightmare Alley
  • Staat: VSA
  • Jahr: 2021
  • Originalsprache: Englisch
  • Regie: Guillermo del Toro
  • Drehbuch: Guillermo del Toro, Kim Morgan
  • Kamera: Dan Laustsen
  • Schnitt: Cam McLauchlin
  • Musik: Nathan Johnson
  • Darsteller: Bradley Cooper (Stanton Carlisle), Cate Blanchett (Dr. Lilith Ritter), Willem Dafoe (Clem Hoately), Toni Collette (Zeena Krumbein), Richard Jenkins (Ezra Grindle), Ron Perlman (Bruno), Rooney Mara (Molly Cahill), David Strathairn (Pete Krumbein), Holt McCallany (Anderson), Jim Beaver (Sheriff Jedediah Judd), Mary Steenburgen (Miss Harrington), David Hewlett (Dr. Elrood), Tim Blake Nelson (Carny Boss), Mark Povinelli (The Major), Clifton Collins Jr. (Funhouse Jack), Lara Jean Chorostecki (Louise Hoately), Stephen McHattie (Hobo #1), Dian Bachar (Fee Fee)
  • Produzenten: Guillermo del Toro, J. Miles Dale
  • Länge: 150 Minuten
  • Altersfreigabe: FSK 16
  • Kinostart: VSA Januar 2020, BRD: 20.1.2020

Anzeige

Vorheriger ArtikelDie bitteren Tränen des Rainer Werner Fassbinder – Zum Film „Peter von Kant“ von Francois Ozon
Nächster ArtikelDenn auch die Liebe blühet immerdar in den Lasterhöhlen Berlins – Annotation zum Buch „Sodom und Berlin“ von Yvan Goll