Berlinale: 2. Platz Panorama-Publikums-Preis Dokumentarfilm für „Partisan“ von Lutz Pehnert, Matthias Ehlert und Adama Ulrich

Gewinner des Panorama-Publikumspreises. In der Mitte: Panorama-Chefin Paz Lavaro. 2. Platz Doku: "Partisan".
Knut Elstermann präsentiert Gewinner des Panorama-Publikumspreises. In der Mitte: Panorama-Chefin Paz Lavaro. 2. Platz Doku: "Partisan". © 2018, Foto/BU: Andreas Hagemoser

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Die Geschichte ist so bekannt, dass Moderator Knut Elstermann bei der Preisverleihung und -gewinnerverkündung am 25. Februar nicht noch einmal darüber sprechen wollte. Einen gewissen Heimvorteil hatte der Film „Partisan“ vielleicht, da viele Berliner und Brandenburger die Berlinale ohne Extra-Übernachtungskosten besuchen können. Und natürlich war das Thema in der Stadt und den Tageszeitungen besprochen worden. Doch ist der Panorama-Publikums-Preis der weltgrößte „Audience Award“ überhaupt mit etwa 26.000 Stimmen.

Die Basis wird dadurch gelegt, dass eigentlich alle Filme aus dem Panorama mehrfach gezeigt werden – in großen Sälen großer Kinos mit vielen hundert Plätzen. Und dann ist es eben auch so, dass die Berlinale ein Publikumsfestival ist. Andere A-Festivals wie Cannes oder Venedig sind für Filmkritiker und -industrie wichtig. Selbstverständlich sind diese Gruppen, deren Besuch ein Filmfestival im Kern mit ausmacht, bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin stark vertreten. Wenn man jedoch dieses Filmfest irgendwie kurz charakterisieren will, kann man frank und frei sagen: ‚Die Berlinale ist ein Publikumsfestival.‘ Auch wenn nicht alle Vorstellungen ausverkauft waren, ist sowohl die Gesamtbesucherzahl als auch die Zahl der zur Verfügung gestellten Plätze enorm. Dadurch die höchste Aussagekraft dieses Publikumspreises, die weltweit ihresgleichen sucht.

Der Dokumentarfilm „Partisan“ – ein Stück Kultur über Kultur

Nach dem Ende der DDR entstanden im vereinten Berlin neue künstlerische Freiräume. Die Berlinale fasst das so zusammen: „Als kurz nach der Wende Regie-Rebell Frank Castorf als Intendant an die Volksbühne kam, veränderte seine Arbeitsweise die öffentliche Wahrnehmung der Hauses.“

„Das Publikum im Ostberlin der Nachwendezeit ließ sich von den radikalen Inszenierungen und Theatermarathons gerne herausfordern“.
Die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz wurde legendär.
Die Geschichte der Castorf-Ära zwischen 1992 und 2017 wird chronologisch mit Ausschnitten aus den Inszenierungen und Gesprächen auf dem langen Sofa im Foyer erzählt.

„Partisan“: Schauspieler kommen zu Wort – aber nicht nur

Hier auf der Couch sprechen Schauspieler und Schauspielerinnen wie Henry Hübchen, Sophie Rois, Martin Wuttke und Herbert Fritsch, der von der Schauspielerei ins Regiefach wechselte; aber auch Castorf selbst.
Auch die Menschen hinter der Bühne, die für das Publikum meist unsichtbar bleiben, kommen zu Wort. Sie stehen im Prinzip gleichberechtigt neben den prominenten Schauspielern, Schauspielerinnen und Regisseuren.

Für alle – die, die in den letzten 25 Jahren nicht in Berlin waren, und diejenigen, die als Zuschauer im Saal saßen – arbeiteten Pehnert, Ehlert und Ulrich die Geschichte einer neuen, freieren Art Theater zu machen auf.

„Partisan“ in der Mitte der drei Plätze auf dem Panorama-Podest

Den Bronze- oder 3. Platz in der Rubrik „Dokumente“ erhielt „O processo“ der Brasilianerin Maria Augusta Ramos.
„Partisan“ erhielt Silber, kam auf den 2. Platz.
Gold oder die allermeisten Stimmen unter den teilnehmenden Berlinalezuschauern erhielt „The Silence of Others“ von Almudena Carraceda und Robert Bahar. Nur dieser Film wurde denn auch erneut vorgeführt um 20 Uhr im Cinemaxx 7.

Berlinale: 3. Platz Panorama-Publikums-Preis Dokumentarfilm für Maria Augusta Ramos‘ „O processo“

www.berlinale.de

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