Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Es ist angenehm, wenn auch mal etwas Bestand hat. Auch wenn ich nicht so beunruhigt von der Amtseinführung des derzeitigen amerikanischen Präsidenten Donald Trump war wie viele andere, so ist doch bei vielen in den vergangenen vier, fünf Jahren der Eindruck entstanden, dass die Welt nicht mehr so ist, wie sie früher war. Auch nicht mehr so sicher. Umso mehr entsteht bei vielen das Bedürfnis nach Althergebrachtem, nach etwas, woran man sich festhalten kann.
Die Berliner Abgeordetenhauswahl ließ realistisch keine andere Prognose zu, wie es dann auch kam: rot-rot-grün. Das schmeckte auch vielen Wählern einer dieser drei Parteien nicht. Vor der Bundestagswahl gingen in ganz Deutschland von Schleswig-Holstein bis Bayern die Emotionen etwas höher. Was dann kam, war zunächst nicht beunruhigend: Die Union wurde wieder stärkste Kraft. Meist übersehen: Dieses Mal sogar alternativlos. Es ging nur mit einem Kanzler oder einer Kanzlerin aus der Union. Das hatte etwas beruhigendes, obwohl in der Presse viel gemeckert und genörgelt wurde über Reformstau und so weiter.
Die Union besteht aus zwei Parteien, und solange man noch von der Jamaica-Koalition träumen durfte, die ein übermütiger halbjunger Politiker einer kleinen Partei platzen ließ, stand nicht nur Merkel als Kanzlerin fest, sondern auch Horst Seehofer als treuer Weggefährte. Das hat mit politischen Überzeugungen gar nicht oder nur wenig zu tun; hier geht es um Sich-Wohlfühlen, Heimat und Tradition. Und die kann Bayern bieten. Auch den Norddeutschen. In unsicheren Zeiten wahrscheinlich noch mehr als in sicheren.
Bayern bietet mehr Lebensqualität
Gerade las man in Berliner Tageszeitungen, dass die Kriminalität in der Bundeshauptstadt zwar zurückgegangen sei, vor allem bei Einbrüchen und Taschendiebstahl, doch dass die Aufklärungsquote im südlichen Freistaat seit Jahren höher liegt, bei etwa 60 Prozent. Ein Grund, sich wohler zu fühlen, wenn man dort wohnt oder 5 Euro mit sich herumträgt.
Hofbräu Berlin: Für die, die nicht nach Bayern ziehen können
Den Luxus, in Bayern zu wohnen, können sich viele Berliner nicht leisten. Die bayerische Küche dagegen schon. Am besten bedient ist man wohl im geräumigen Hofbräu in der Nähe vom Alex.
Hier servieren die Kellnerinnen (noch) im Dirndl. Es gibt Kaiserschmarrn und Live-Musik. Natürlich auch Brezen oder Brezn und alles andere, was bayerisch ist.
Hach, ist das schön!
Hofbräu München, Wirtshaus Berlin
Karl-Liebknecht-Straße 30, 10178 Berlin, Telefon: (030) 6 79 66 55 20
Öffnungszeiten: An den passenden Tagen bis 2 Uhr nachts geöffnet.