„Die Farbe Lila“, der neue Musicalspielfilm nach Alice Walkers Buch

Die Farbe Lila
Die Farbe Lila. © Photo/ BU: Andreas Hagemoser, Ort und Daum der Aufnahme: 13.2.2024

Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). „Die Farbe Lila“, so heißt der neue Musicalspielfilm aus dem Jahre 2023 nach Alice Walkers Roman u.a. mit den Sängerinnen Fantasia Barrino und Ciara. Der Kinostart ist in Deutschland am Donnerstag, den 8. Februar ’24. Da Spielfilme in deutschen Landen in der Regel donnerstags in die Kinos kommen, ist das Datum kein Wunder. In der Republik Österreich startet der neue Spielfilm „Die Farbe Lila“ am 9. Februar ’24. Warum? Nicht, weil die Österreicher langsamer wären oder oder oder, sondern, weil der Film zum Geburtstag einer berühmten US-amerikanischen Schriftstellerin herauskommt. Sie heißt, wie man vermuten kann, Alice Walker. Sie schrieb das gleichnamige Buch.

Geboren wurde Alice Walker 1944 in Eatonton im Pfirsichstaat Georgia, einem der Südstaaten genannten südlichen Bundesstaaten der Vereinigten Staaten von Amerika. Ein Kriegskind sozusagen, das hatte aber nichts zu sagen. Auf dem nordamerikanischen Festland fand der Krieg so gut wie gar nicht statt. Ein bisschen in Los Angeles, wo die Küstenbatterien auf UFOs fauchten, ein paar Langstrecken-U-Boote vor der Ostküste, das war’s schon. Georgia liegt am Atlantik – in der Hauptstadt Atlanta besuchte Walker das Spelman College – und folgt auf Florida an der Küstenlinie, wenn man von Süden nach Norden guckt.

Patriarchat, Gewalt, Gleichberechtigung

Das beherrschende Thema in Alice Walkers Leben war aber nicht der Zweite Weltkrieg. Georgia, die letzte der 13 Kolonien, die später als Streifen auf der Flagge auftauchen, wurde im Barock gegründet, 1732. Friedrich der Große trug noch keine Verantwortung, erst 8 Jahre später. 1788 ratifizierte der Bundesstaat als 4. der Vereinigten Staaten die Verfassung. Aber 1861, und das ist hier entscheidend, trat Georgia aus und den Konföderierten bei. 1865 war der Bürgerkrieg zu Ende. Erst unter John F. Kennedy erhielten die Afroamerikaner auch im Alltag langsam eine Gleichberechtigung. Walker ist politisch aktiv und war in den 70ern Herausgeberin eines Frauenmagazins. Ihr Roman „Meridian“ erzählt vom Leben afroamerikanischer Frauen in der Bürgerrechtsbewegung.

Der Film „Die Farbe Lila“ gründet auf dem Roman Alice Walkers sowie dem Musical von 2005 und dem Buch (des musikalischen Bühnenstücks) von Marsha Norman mit Musik und Texten von Brenda Russell, Allee Willis und Stephan Bray.

In dem Musicalfilm „Die Farbe Lila“ geht es letztlich darum, dass die Hauptfigur Celie schließlich außergewöhnliche Kraft findet in der unzertrennlichen Freundschaft dreier Frauen. Diese Stärke, die zuerst aus ihrer Freundschaft zu einer Sängerin hervorgeht, führt letztlich zu Mut, Gewaltlosigkeit, finanzieller Unabhängigkeit und Glück. Zu dritt erlebt Celie Freude und Glück.

In den Hauptrollen:

Taraji P. Henson (spielt die temperamentvolle Sängerin Shug Avery), Danielle Brooks (Shugs Stieftochter Sofia), die ihre Rolle vom Broadway wieder aufnimmt, Colman Domingo (Celies Ehemann Albert Johnson, genannt „Mister“), Corey Hawkins (Harpo Johnson), Halle Bailey (die junge Nettie Harris; in der SYNCHRO gesprochen von Samina König), Aunjanue Ellis-Taylor(Mama) und Fantasia Barrino als Celie in ihrem Kinofilmdebüt. Auch Fantasia Barrino greift ihre Rolle aus dem Broadwaymusical von 2005 wieder auf.

Die junge Celie ist Phylicia Pearl Mpasi. Ein Debüt.

Unter den weiteren Hauptrollen hervorzuheben ist die Sängerin und Songwriterin Ciara, die Celies Schwester Nettie mimt, als diese erwachsen ist. Es ist Ciaras erster Spielfilm seit 2012 und insgesamt mindestens ihr vierter. Ciara brachte auch 7 Langspielplatten heraus.

Witzige Tatsache und eine Koinzidenz ist, dass Ciara Princess Harris und ihre Filmrolle Nettie Harris den gleichen Familiennamen führen. Allerdings ist die reale Sängerin meist unter ‚Ciara‘ bekannt und auch bei der Nettie in der Geschichte steht der Familienname nicht im Vordergrund.

Eine weiterer Zufall ist das doppelte Auftauchen des Namens ‚Harpo‘. Es ist der Vorname einer Filmfigur. Der Film ist eine Produktion von Amblin Entertainment, Harpo Films und SGS Pictures/QJP.

Jon Batiste spielt die Figur des Grady.

Filmographische Angaben zu „Die Farbe Lila“ (2023)

  • Originaltitel: „The Color Purple“
  • Deutscher Titel: „Die Farbe Lila“
  • Jahr: 2023
  • Staat: USA (VSA)
  • Genre: Spielfilm: Musicalspielfilm
  • Regie: Blitz Bazawule. Ein ghanaischer Multimediakünstler, der als Co-Regisseur bei Beyonces „Black is King“ mitwirkte und sein Spielfilmdebüt mit dem von Kritikern hochgelobten afrofuturistischen „The Burial of Kojo“ gab.
  • Produktion: Oprah Winfrey, Steven Spielberg, Scott Sanders und Quincy Jones
  • Drehbuch: Marcus Gardley
  • Kamera: Dan Laustsen, bekannt aus den beiden großen Filmen „John Wick: Kapitel 4“, „Shape of Water: Das Flüstern des Wassers“. In dem hier verlinkten Artikel über den mehrfach oscarnominierten Film, der 2018 die meisten Academy Awards gewann, erfährt man nebenbei u.a., dass der erste Spielfilm „Die Farbe Lila“ aus dem Jahre 1985 11mal nominiert war und keine einzige Trophäe holte.
  • Musik: Kris Bowers
  • Schnitt: Don Poll
  • Länge: 145 Minuten (sic, anderen Angaben zufolge 141)
  • Ausführender Musikproduzent: auch Stephan Bray, zusammen mit Nick Baxter und Blitz Bazawule
  • Choreografie (Tanzeinlagen in den Traumsequenzen): Fatima Robinson
  • Kostüme: Francine Jamison-Tanchuck
  • Vertrieb: Warner Bros. Pictures
  • Altersfreigabe (Deutschland): FSK 12 (USA: PG-13) (Österreich JMK 10)
  • In den USA kam die Musicalverfilmung bereits im Dezember 2023 in die Lichtspielhäuser.

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