Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). „Lichtjahre im Dunkel“ lautet der Titel des neuen Romans von Friedrich Ani, der es tatsächlich in sich hat. Der Altmeister blättert darin eine tragische Familiengeschichte vor uns auf.
Als ihr Mann Leo verschwindet, verpflichtet seine Frau, eine Schreibwarenhändlerin, den müden und krumm gewordenen Privatdetektiv Tabor Süden. Vor dessen Schnüffelnase geraten wir auf die Spur tragischer Ereignisse, die teilweise tief in verschütteten Familiendramen ruhen, und durch merkwürdige Ereignisse für einen kurzen Moment nach oben kommen.
Sprachlich brillant, ist es eine klassische Geschichte von Schuld, Verzweiflung und Angst. Eine Menschengeschichte, in der Personen zu Tode kommen, in Münchens unerträglicher Julihitze.
Bibliographische Angaben:
Friedrich Ani, Lichtjahre im Dunkel, Roman, 445 Seiten, Sprache: Deutsch, Bindung: fester Einband mit Schutzumschlag, Format: ca. 13,6 × 21,4 × 3,7 cm, Gewicht: 578 g, Verlag: Suhrkamp, Berlin 2024, ISBN: 978-3-518-43156-6, Preise: 25 EUR (Deutschland), 25,70 EUR (Österreich), 35,50 SFr
Anmerkung:
Siehe auch die Beiträge
- Besorgte Bürger in München – Annotation zum Roman „Bullauge“ von Friedrich Ani von Ronny Putzke
- Friedrich Ani steigt mit uns in den Abgrund – Annotation zum Roman „Letzte Ehre“ von Frank Willmann
- Grimme-Preis für Jan Bonny (Regie) und Friedrich Ani und Ina Jung (Drehbuch) und andere – Zum Film „Wir wären andere Menschen“ von Ingeorg Iltis
im KULTUREXPRESSO.
Anmerkung der Redaktion zur Tabor-Süden-Reihe von Friedrich Ani
Am 7. Januar 1959 in Kochel am See geboren wurde er ja bekannt durch seine Tabor-Süden-Romane, schrieb aber auch Tatort-Drehbücher. So wie Luci van Org, die ja ebenfalls Bücher und Drehbücher verfasst. „Lichtjahre im Dunkel“ ist der 22. Tabor-Süden-Roman. Leider wurde genau dieses Wort sogar einmal auf dem Einband falsch geschrieben – es fehlen die zwingend notwendigen Bindestriche. „M – Ein Tabor Süden Roman“ (2013) muss richtig heißen „M – Ein Tabor-Süden-Roman“. Wir wissen nicht, was den Knaur-Verlag da geritten hat. Im selben Jahr wurde übrigens sein 3. Krimi mit dieser Romanfigur unter einem neuen Titel wiederaufgelegt. Diesmal mit dem Namen der Figur im Titel und dem Wort „Angst“, das wohl gewinnträchtig an den Erfolg des 2. Krimis, „German Angst“, erinnern sollte.
Ob wegen diesen Gebarens jetzt zum zweiten Mal nach 2018 ein Süden-Buch in Berlin, also in einem anderen Verlag erscheint (neben den 5 Neuauflagen ’23)?
In den Jahren 2002/ ’03 erschienen bisher die meisten Titel mit ebenjenem Detektiv, jeweils drei. Nach 2005 gab es immer wieder mehrere Jahre hintereinander gar keine Süden-Neuerscheinung. Aber so lange wie jetzt – sechs Jahre – mussten die Anhänger noch nie auf ein Buch der Reihe warten, seit Autor Friedrich Ani sie ’98 anfing. Aha.
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